Am Ende einer langen, anstrengenden und erfolgreichen Saison wartete am 1. Juli noch als weiterer Höhepunkt und gemeinsamer Schuljahresabschluss die Kletterkombi bei uns in der Kletterhalle Marswiese. Mit der Kombination aus Boulder, Lead und Speed kamen die insgesamt 13 Kids vom Kletterteam Marswiese nochmals voll auf ihre Kosten. Und als wäre ein Heimbewerb nicht schon genug Grund zur Freude, wurde dann auch abermals als Team gemeinsam ein äußerst authentischer und präsenter Auftritt hingelegt, mit einem eigenen Kuchenstand wurden die zahlreichen hungrigen Kids versorgt, Werbung fürs Kletterteam gemacht und zum Abschluss nochmals gemeinsam nach dem Wettkampf eine nette Zeit verbracht, wodurch sich die Kids mit einem gelungenen Abschied in die Sommerpause aufmachen konnten. Dieser Tag hatte also definitiv einiges zu bieten und zu berichten, also nun kurz Stück für Stück der Reihe nach:
In der U10 musste Levi leider krankheitsbedingt kurzfristig absagen, Viktoria sollte also als Einzige das Kletterteam in der jüngsten Kategorie vertreten. Mit den so erfolgreichen Wettkämpfen der letzten Wochen, ging die erst 8-jährige voller Selbstbewusstsein in die Kletterkombi. Sie kam, um zu gewinnen, wie sie selbst berichtete. Mit wirklich starken Auftritten in allen drei Disziplinen, sollte jedenfalls der Grundstein für einen erneuten Sieg gelegt werden. Am Ende wurde es knapp nichts, denn diesmal musste sie sich mit dem 3. Platz zufriedengeben. Es kann schließlich nicht immer alles nur perfekt funktionieren. Die Konkurrenz war an diesem Tag ebenfalls sehr stark unterwegs und eventuell bedingt ein Schritt voraus, dass muss man dann auch einfach sportlich und fair anerkennen. Mit Bronze darf sich die junge ambitionierte Kletterin sicherlich trotzdem von einer sehr gelungenen Saison verabschieden.
Mit Yuri bei den Burschen und Elsa, Lea und Mira bei den Mädels ging es gleich Schlag auf Schlag mit der U12 weiter. Yuri durfte sich an diesem Tag vollkommen verdient über Silber freuen. Im ungewohnten Speedklettern war es eine absolut solide Performance, im Bouldern zeigte er einmal mehr seine unbändige Kraft und lediglich beim Seilklettern passierte ihm ein kleiner Ausrutscher, der seiner starken Leistung über den ganzen Tag hinweg jedoch trotzdem nichts anhaben konnte. Ähnliches gilt auch für Mira. Die Konstanz in Person ließ sich abermals von diesem recht stressigen Bewerb von wirklich nichts irritieren, lieferte vollkommen souverän ab und holte sich Bronze. Die zwei jüngeren Mädels Elsa und Lea kletterten freudvoll und engagiert von Disziplin zu Disziplin und konnten damit zufrieden einen weiteren Bewerbstag ihrer noch so jungen Wettkampfkarriere hinter sich bringen. Lea ist überhaupt erst ganz am Anfang mit ihrer Zeit beim Kletterteam, überzeugt jedoch stetig mit ihrer eindrucksvollen Dynamik und weckt damit auf jeden Fall Neugierde für die nähere Zukunft. Elsa zeigte an diesem Tag besonders im Bouldern erstmals im Wettkampf ihr so feines Klettergefühl. Mit ihrer so lieben und braven Art ist sie sich gefühlt nie zu schade, dass sie den anderen Kids den Vortritt lässt, bei einem Wettkampf eine womöglich etwas zu faire Geste. Jedenfalls schien sie bei der Kletterkombi schon etwas mehr aus sich herauszugehen und überzeugte in der komplexen Boulderrunde mit einer wirklich coolen Leistung. Das Endergebnis trügt zwar leider etwas den Schein, aber mit diesem Auftritt wurde sie ganz bestimmt unter ihrem Wert geschlagen. Das kann leider im Sport vorkommen, damit muss man lernen umzugehen, aber das sollte für Elsa eigentlich kein großes Problem sein und mit diesem Bewerb hat sie auf jeden Fall wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und kann mit sich selbst voll zufrieden sein.
Bei den Burschen der U14 sorgte Julian für einen weiteren 3. Platz, Noam blieb dann leider nur noch der undankbare 4. Platz. Für Noam begann der Wettkampf mit den unglaublich anspruchsvoll geschraubten Bouldern eher weniger zufriedenstellend, irgendwie sollte er hierbei einfach nicht so ganz seinen Flow finden. Dafür profilierte er beim Seilklettern und kletterte beide Routen im Vorstieg souverän Top, eine wirklich abgezockte und lässige Leistung. Beim Speedklettern ging es dann für ihn beim Marswiesen internen Duell gegen Julian um die Stockerlplätze. Julian war leider aufgrund seiner Krankheit und den daraus resultierenden Trainingsrückstand noch sichtbar angeschlagen, beim Seilklettern kam dies leider besonders deutlich zum Vorschein. Bei seiner vielleicht Lieblingsdisziplin dem Speedklettern, konnte er jedoch wieder den Spieß umdrehen und sich schlussendlich durchsetzen.
Die U14 der Mädels war mit Isabella, Leonie, Rosa, Lena, Mona und Julia einmal mehr unglaublich stark und zahlreich vertreten. Im anspruchsvollen und vielseitigen Programm der Kletterkombi war den ganzen Tag über die Verteilung der Podestplätze vollkommen offen, da galt es dranzubleiben bis zum Schluss. Dementsprechend ergab sich auch für einige Kids ein Wechselbad der Gefühle, zwischen Euphorie und Verzweiflung gab es ein ständiges hin und her. Sicherlich ein extrem wichtiger Lernprozess für die jungen Nachwuchskletter*innen. Es kann im Sport extrem schnell gehen, das Ergebnis ist lange Zeit offen und erst mit dem tatsächlichen Ende des Wettkampfes wird abgerechnet.
Diese komplizierte Ausgangslage in der U14 begann jedenfalls bereits mit sechs Bouldern, von denen an diesem Tag zwei Stück überhaupt nicht zu bewältigen waren. Folglich wurde das Ergebnis noch knapper und aufgrund der hohen Anforderungen für Einige zu einer mentalen Belastungsprobe. Für Isabella sah es lange Zeit nicht gerade sehr erfreulich aus, bis sie sich in wirklich letzter Minute ein zweites Top und damit Platz 2 im Bouldern sichern konnte, eine verdammt wichtige Leistung für ihren weiteren Bewerbsverlauf. Doch auch die anderen Mädels der Marswiese bewiesen ganz bestimmt ihr super feines Gespür und machten sich die Plätze ums Stockerl herum intern aus. Am Ende entschieden lediglich Zonen und deren Versuche. Erste Nervosität kam dann leider bereits bei Rosa auf. Bouldern wollte ihr diesmal nicht so wirklich gelingen, obwohl diese technischen Anforderungen vermeintlich genau auf sie zugeschnitten gewesen wären. Ein erstes Ausrufezeichen setzte dafür Lena, die auch insgesamt einen weiteren starken Auftritt hinlegen sollte. Beim Seilklettern legte sie fürs restliche Marswiesenteam in beiden Routen beeindruckend vor und zeigte, was alles möglich sein könnte. Die anderen Mädels konnten cool nachziehen, für Isabella und Leonie reichte es gleich zweimal fürs Top. Die beiden schien an diesem Tag absolut nichts aus der Route zu werfen. Die Ausgangslage war also recht klar, durchs folgende Speedklettern jedoch trotzdem noch vollkommen offen. Rosa erwischte hierbei einen Traumlauf und brachte damit ihre Freundinnen und Konkurentinnen ganz schön ins Schwitzen. Nach einem spannenden Finale durfte Isabella gemeinsam mit einer Kollegin aus Niederösterreich über Gold jubeln. Im packenden Duell um Bronze setzte sich schlussendlich Leonie gegenüber Rosa und Lena durch.
Am Ende leuchtet es fürs Kletterteam 1 x Gold, 1 x Silber und 4 x Bronze, einmal mehr eine äußerst respektable Teamleistung. Doch sicherlich noch wichtiger ist die Tatsache, dass man nach dem Wettkampf sofort wieder gemeinsam miteinander lachen und sich mit den Anderen freuen konnte. Klettern ist ein Einzelsport, doch als Team halten wir zusammen. Damit verabschiedet sich das Kletterteam in den wohlverdienten Sommer, ehe es im Herbst wieder aufs Neue losgeht.